Wer in einem Studentenwohnheim wohnt, hat schnell bemerkt, dass man gar nicht erst vor die Tür treten muss, um sich nächtlichen Feier-Exzessen hinzugeben. Ob Mundpropaganda oder einfach nur die Ohren gespitzt und dem Klang der Musik gefolgt - die Nachricht der nächsten Party verbreitet sich schnell. So unterschiedlich die Bewohner von Studentenheimen auch sein mögen, eines haben diese jungen Menschen zumeist gemeinsam: die Lust am Feiern. So ist es keine Seltenheit, dass der Wochentag kein Contra-Argument für eine Fete darstellt. Einen Grund für die Heiterkeit gibt es immer, sei es die Willkommens- oder Abschiedsparty einzelner Studenten (in einem Studentendorf von 3000 Hochschülern ein gern genannter Grund) oder auch Motto- oder Singleparties. Somit kann es schon mal vorkommen, dass das halbe Studentenwohnheim auf der brasilianischen Mottoparty in grün-gelber Kleidung Samba tanzt oder bei der Schlagerparty beim Wettkampf um die Auszeichnung des grellsten und hässlichsten Outfits konkurriert.
Ohne Rücksicht auf Verluste und die Nerven partymüder Kommilitonen, die in unmittelbarer Nähe des Austragungsortes schlafen, steht einer spontanen Feier nichts im Wege. Spontaneität, Kreativität und Improvisation bilden hier das Geheimrezept für die perfekte Party. Somit darf behauptet werden, dass Studentenheime für Nachtmenschen genau der richtige Ort sind, um nicht in Langeweile zu verfallen. Einzig stark karriereambitionierte Hochschüler sollten diesen Unterschlupf als Lebensmittelpunkt meiden, da ein ruhiger Schlaf hier häufig nicht garantiert werden kann und die Doppelbelastung aus zielstrebigem Studium und Partymarathon nicht Jedermanns Fähigkeiten entspricht.
Wohngemeinschaftsparties hingegen zeichnen sich meist durch einen etwas privateren Flair aus. Ob die Party ein Erfolg wird hängt hier jedoch neben den Gästen häufig von den Launen und der Schmerzgrenze des Wohnungseigentümers bzw. –mieters und den Nachbarn ab.