Im Rahmen des Bologna-Prozesses wurde in Deutschland ein zweistufiges Studienmodell eingeführt - Bachelor und Master. Der erste Zyklus schließt mit dem Bachelor-, der zweite Zyklus mit dem Master-Titel ab. Wer heute ein Studium aufnehmen möchte, kann sich hier mit dem neuen System vertraut machen.
Nach langjährigen Bestrebungen und Verhandlungen wurde im Jahr 1999 im italienischen Bologna beschlossen, dass bis 2010 ein europäischer Hochschulraum zu schaffen sei mit dem einheitlichen System der Bachelor und Master Studiengänge. Kritikpunkte waren, dass in Europa vor allem im Bereich der Studiensysteme und Studienabschlüsse eine breite Vielfalt herrsche, aus der sich eine mangelnde Vergleichbarkeit ergebe.
Die teilnehmenden 29 Bildungsminister aus verschiedenen Ländern Europas haben in der Bologna-Deklaration festgelegt, dass die Mobilität der Studierenden und Lehrenden innerhalb Europas durch die Einführung von Bachelor und Master gefördert wird. Außerdem soll mit System Bachelor und Master die Qualität von Lehre und Forschung gesichert werden. Bachelor und Master Studiengänge sorgen außerdem für mehr Transparenz.
Besonders in Deutschland gehören zu den Zielsetzungen aus der Umstellung auf Bachelor und Master, dass die Studiendauer verkürzt und damit das Phänomen der Langzeitstudierenden beschränkt wird. Außerdem soll die Lehre bei Bachelor und Master Programmen praxisorientierter und internationaler ausgerichtet sein. Zudem soll der Studienstandort durch Bachelor und Master in Deutschland aufgewertet werden. Das neue Bachelor und Master Studienmodell verspricht Vergleichbarkeit und Einheitlichkeit. Dabei werden trotz neuem Bachelor und Master die nationalen Besonderheiten weiterhin berücksichtigt.
In einem zweijährigen Rhythmus treffen sich die Vertragspartner des neuen Bachelor und Master Systems, die mittlerweile 59 Mitgliedsländer zählen, zu Bilanzierungs- und Evaluierungskonferenzen. Der Anteil der Bachelor und Master Studiengänge im bundesdeutschen Studienangebot liegt im Sommersemester 2007 bei rund 48%.