Eine Fachhochschule bietet im Vergleich zu einer Universität ein praxisnahes Studium, das gleichzeitig eine Berufsausbildung darstellt. Klassische Studiengänge an einer Fachhochschule sind deshalb z.B. Informatik, Ingenieurswissenschaften oder Betriebswirtschaftslehre. Auch gesundheitswissenschaftliche und künstlerische Berufe können an einer Fachhochschule erlernt werden. Geisteswissenschaftliche Studiengänge wie z.B. Geschichte oder Germanistik können dagegen nur an einer Universität studiert werden. Auch sind Studiengänge an einer Fachhochschule nicht auf das Lehramt ausgelegt. Wer dennoch z.B. Berufsschullehrer werden möchte, muss nach dem Studium an einer Fachhochschule ein entsprechendes Aufbaustudium an einer Universität absolvieren.
Das Lernen an einer Fachhochschule ist wesentlich verschulter und anwendungsorientierter als an einer Universität. Neben den Vorlesungen finden auf einer Fachhochschule praktische Übungen statt, die auf den Berufsalltag vorbereiten sollen. Meist ist ein auch Praxissemester während der Regelstudienzeit an einer Fachhochschule vorgesehen, so dass der Übergang vom Studium zum Beruf relativ fließend ist. Die meisten Absolventen einer Fachhochschule finden deshalb auch recht kurzfristig eine feste Anstellung, oft sogar gleich in dem Betrieb, in dem sie ihr Praxissemester absolviert haben.
Der Stundenplan ist meist teilweise vorgegeben, so dass Erstsemester einer Fachhochschule oft nicht so orientierungslos sind wie als Uni-Erstsemester. Oft sind die Seminargruppen an einer Fachhochschule auch wesentlich kleiner, so dass der persönliche Kontakt zum Dozenten stärker und das Studium insgesamt weniger anonym ist. So ist es häufig so, dass der Dozent einer Fachhochschule die Studenten mit Namen anredet, während ein Universitätsprofessor dies im Allgemeinen nicht tut. Mit dem Abschluss einer Fachhochschule wird Nicht-Abiturienten gleichzeitig die Allgemeine Hochschulreife verliehen, so dass im Anschluss auch ein Universitätsstudium möglich ist.