Auch wer kein Abitur oder eine entsprechende Fachhochschulreife vorweisen kann, hat die Möglichkeit zu studieren. Mit dem Nachweis einer entsprechenden Berufsausbildung und Berufserfahrung bieten vor allem Fachhochschulen den Quereinstieg. Was man ohne Abitur an welcher Art von Hochschule studieren kann, ist aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Auch die Dauer der erforderlichen Berufserfahrung variiert, denn die Länder sind in Sachen Hochschulzulassung unabhängig und können eigene Richtlinien festlegen.
In vielen Bundesländern kann man ohne Abitur nur für eine Fachhochschule zugelassen werden, in anderen gibt es auch Zulassungen für Studiengänge an Universitäten. Aufnahmeverfahren und Eignungstests sind ebenfalls unterschiedlich. Eine Übersicht gibt beispielsweise diese PDF-Datei der Kultusministerkonferenz.
Um überhaupt zu einer fachspezifischen Eignungssprüfung zugelassen zu werden, sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Zugelassen wird in der Regel, wer: &nb
einen erweiterten Realschul- oder gleichgestellten Abschluss besitzt
eine mindestens zweijährige, staatlich anerkannte Berufsausbildung in einem für das angestrebte Studium einschlägigen Fachgebiet nachweisen kann (normalerweise mindestens mit der Note „gut“)
nach Abschluss seiner Berufsausbildung mindestens drei Jahre eine berufliche Tätigkeit ausgeübt hat – in einem für das angestrebte Studium einschlägigen Fachgebiet.
Wer erfolgreich eine Meisterprüfung abgelegt hat, kann ebenfalls an immer mehr Hochschulen ohne weitere Tests zugelassen werden („Meisterstudium“). Auch das Alter, der Hauptwohnsitz und die Noten während der Ausbildung können ausschlaggebend sein. Bewerber für ein Studium ohne Abitur können im Prinzip in jedem Bundesland einen Hochschulzugang für alle Fachrichtungen erwerben, wenn sie durch ihren Beruf qualifiziert genug sind; lediglich in Bayern stehen nicht alle Fächer für die Bewerber offen. Studierende ohne Abitur können zwar den Studienort, nicht aber das Studienfach wechseln.