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Universitäten Teil 3

Abschlüsse oder Grade

Bis vor kurzer Zeit konnte man an deutschen Universitäten nach normalerweise neun Semestern Regelstudienzeit (aber cirka elf im Durchschnitt) die Abschlüsse Diplom, Magister und Staatsexamen erlangen. Nach ungefähr der Hälfte der Zeit absolvierten Studenten das Vordiplom oder die Zwischenprüfung, die aber nicht als Abschlüsse anerkannt waren und sind. Im Rahmen des im Jahre 1999 begonnen Bologna-Prozesses hat sich die Struktur des akademischen Studiums grundsätzlich geändert.
Bis zum Jahre 2010 soll es nur noch die Abschlüsse Bachelor und Master geben. Sie gehen einher mit der Einführung des European Credit Transfer Systems und einem modular organisierten Studium. Das heißt für jede Leistung gibt es Punkte. Eine bestimmte Anzahl ist Voraussetzung für einen Abschluss. Mit der Einführung von Bachelor und Master soll unter anderem das System europaweit harmonisiert und vergleichbar werden.

Doktor oder Professor

Wer nach dem Master eine wissenschaftliche Karriere anstrebt, promoviert. Die Promotion ist in manchen Studiengängen verbreiteter als in andern (z.B. in Medizin, Jura oder Geschichte). Auch die Zeitspanne variiert von Fach zu Fach zwischen einem und fünf Jahren. Regulär sind es drei Jahre. Neben der Dissertation (wissenschaftliche Arbeit) muss der Doktorand für die Promotion auch ein so genanntes Rigorosum und/oder eine wissenschaftlichen Disputation bestehen, in deren Verlauf der er seine Arbeit wissenschaftlich argumentativ verteidigt.

Wer den höchsten akademischen Grad, den Doktor-Titel erreicht hat, ist aber noch lange kein Professor. Dafür sind noch einmal Jahre harter wissenschaftlicher Arbeit und viele Veröffentlichungen, vor allem aber die so genannte Habilitation nötig. Die Habilitation ist die wissenschaftliche Arbeit, die das umfassende Wissen auf dem Lehrgebiet unter Beweis stellen soll. Durch sie wird die Lehrbefähigung überprüft. Ist diese bezeugt, muss aber noch die Lehrerlaubnis ("venia legendi") erteilt werden, die an die Einhaltung regelmäßiger Lehrverpflichtungen gebunden ist. Mittlerweile gibt es neben Professoren die so genannten Junior-Professoren. Ein Junior-Professor muss nicht habilitiert sein.


 

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